Bachlauf anlegen
Das Element Wasser hat eine entspannende, ja schon fast meditative Wirkung auf viele.
Die Sonne bricht sich glitzernd in der Wasseroberfläche, der Bach plätschert und rauscht leise vor sich hin.
Und das Schöne – so ein kleiner Bachlauf kann in fast jeden Garten integriert werden.
Die Planung
Der erste Schritt zum eigenen Bach führt über die Frage – Was für einen Bachlauf will ich ?
Folgende Fragen können dir helfen:
- Welche Art von Bachlauf möchte ich?
- Wo soll der Bachlauf liegen?
- Und von welchen Punkten möchte ich diesen sehen?
- Wie viel Platz habe ich?
- Wie lang und breit soll der Bachlauf sein?
- Möchte ich als Endpunkt einen Teich oder ein Sammelbecken ?
- Gibt es eine Preisgrenze?
- Stehen gesetzliche Vorgaben meinem Vorhaben entgegen? (Mietvertrag, bauliche Gegebenheiten, ...)
- Habe ich ein natürliches Gefälle oder muss ich eins anlegen?
- Wird es ein DIY-Projekt oder hole ich mir professionelle Unterstützung ?
Unterschied natürlicher und künstlicher Bachlauf
Der natürlich wirkende Bachlauf wird mit Hilfe von Teichfolie und Natursteinen realisiert. Die Fläche, Form und Tiefe ist frei gestaltbar. Die Teichfolie wird später durch Steine, Pflanzen oder Kies verdeckt und ist nicht sichtbar. Es gibt sogar bekieste Teichfolie deren Oberfläche mit kleinen Steinchen bedeckt ist, bei dieser sparst du dir die Arbeit die Folie selbst zu bedecken. Diese wird zusätzlich auf die normale Teichfolie gelegt. Meistens am Teichrand oder am Rand des Bachlaufs.
Die schnellere und einfachere Variante ist der künstliche Bachlauf, dieser wird mit Hilfe von Bachlaufschalen gebaut. Du kannst diese in verschiedenen Materialen erwerben z.B. aus Kunststoff, Beton oder Naturstein. Der große Vorteil an Bachlaufschalen besteht darin, dass du keine Erde ausheben oder den Bachlauf mit Mörtel ausgleiten musst. Außerdem bleibt nach dem Ausschalten der Pumpe Wasser in den Schalen, so trocknet nicht der ganze Bachlauf mit seinen Pflanzen aus. Ein Nachteil ist, dass du deinen Bachlauf nicht so frei formen kannst wie mit der Teichfolie.
Tipp!
Wenn du spezielle Formen oder Designs haben möchtest, kannst du diese mit ein wenig Aufwand selbst herstellen.
Das benötigte Werkzeug
Natürlicher Bachlauf:
• Schaufel, Spaten oder Minibagger
• Schubkarren evtl. Container für die Erde
• Wasserwaage
• Mörtel
• Kies oder Sand
• Teichvlies
• Cuttermesser oder Schere
• Teichfolie
• (Natur)Steine
• Wasserpumpe
• Schlauch
Künstlicher Bachlauf:
• Bachlaufschalen
• Verkieselungsmittel
• Wasserpumpe
• Schlauch
Nach Bedarf:
• Pflanzen
• Deko
• Bodenverdichter
• Bachlaufschaum
Nach Bedarf:
• Pflanzen
• Deko
Markieren
Sind die anfallenden Fragen geklärt kann es losgehen. Als erstes markierst du den Lauf deines zukünftigen Bachs. Die Mindestlänge eines Bachlaufs beträgt 2,5 – 3 m. Bei der Formgestaltung bist du völlig frei, ob mit oder ohne Kurven. Denke daran das Wasser zum Fließen Gefälle bzw. einen Höhenunterschied braucht.
Tipp!
Wähle einen halbschattigen bis schattigen Ort. So beugst du der Wasserverdunstung durch die Sonne vor. Im Sommer oder bei sehr langen Hitzephasen, kann es sein, dass du Wasser nachfüllen musst, da der Wasserspiegel durch Verdunstung fällt.
Ein Gefälle von circa 3% reicht völlig aus. Hast du kein natürliches Gefälle im Garten, so kannst du es dir mit deinem Aushub aufschütten. Je kleiner der Höhenunterschied desto weniger Energie muss die Pumpe aufwenden. Außerdem steigt mit der Höhe auch der Geräuschpegel des Wassers.
Abtragen und Ausheben
Als nächstes wird die oberste Rasenschicht, auch Grasnarbe genannt, abgetragen. Üblicherweise trägt man für den Bach die Erde 20-30 cm tief und 30 – 60cm breit ab. Möchtest du Staustufen in deinem Bachlauf haben, sollte in diesem Bereich die Erde breiter und tiefer ausgehoben werden.
Der Bereich, in der die Pumpe später platziert werden soll, sollte mindestens 80 cm Tiefe haben. Diese kann in einem Sickerwürfel platziert werden. Das schützt die Pumpe bei kalten Temperaturen vor Schäden. An die Pumpe wird der Schlauch angeschlossen, dieser wird unterirdisch bis zum Quellstein verlegt.
Steine, Wurzeln und Müll sollten komplett aus dem Erdreich entfernt werden, um einer späteren Beschädigung der Teichfolie vorzubeugen. Die Seitenwände des Bachlaufs müssen waagrecht sein, sonst fließt das Bachwasser aufgrund des Höhenunterschieds darüber hinaus und versickert dort im Erdreich.
Verdichten
Nun solltest du das Bachbett für eine größere Stabilität verdichten. Dass gilt auch für ein eventuell angelegtes Gefälle, da dieses sonst zusammensackt und seine gewünschte Wirkung verliert. Am einfachsten geht es mit deinen Schuhen. Du „trampelst“ das Erdreich einfach platt, bis die oberste Schicht ganz fest ist. Oder du besorgst dir einen Bodenverdichter und stampfst mit diesem das Erdreich zusammen.
Wichtig!
Möchtest du eine Bachtiefe von 25 cm haben musst du den Aushub 30cm tief machen. Denn unter der Teichfolie kommen etwa 5 cm Kies oder Sand und Mörtel.
Auskleiden und Auslegen des Vlies und der Teichfolie
Ist der Bachlauf verdichtet, kannst du ihn für eine lange Lebensdauer mit einer dünnen Mörtelschicht auskleiden. Für deine Staustufen kommen nun die ausgewählten Steine z.B. Betonsteine zum Einsatz. Auf den ausgekleideten Bachlauf kommen dann dein zugeschnittenes Teichvlies und die deckungsgleiche Teichfolie. Klassischerweise beginnt der Bachlauf an einem oder mehreren Quellstein(en).
Über den Bachlauf führt dieser zum Endpunkt, oftmals ein kleiner Teich oder einem Sammelbehälter.
Das Ganze ist am Schluss ein geschlossener Kreislauf, das Wasser fließt von der Quelle über den Bachlauf bis zum Endpunkt, dem Teich oder dem Sammelbecken. Von dort befördert die Pumpe das Wasser über einen Schlauch zurück zur Quelle und der Kreislauf beginnt von vorne.
Versickern verhindern
Damit dein Wasser nicht einfach in der Umgebung versickert, solltest du ein Uferband oder eine Saugsperre einbauen. Das Uferband kannst du entweder fertig kaufen oder aus Teichfolie selbst bauen. Dabei die Teichfolie in S-Form vom Rand formen, dieses Gebilde nennt man eine Kapillarschicht. Die Kapillarschicht wird zur Stabilität und ihrer Funktion mit Kies gefüllt. Dadurch können die Pflanzen neben dem Rand des Bachlaufs existieren, nicht das Wasser überleiten und somit für das Wasser einen neuen Weg schaffen.
Probelauf
Die Teichfolie wird mit runden Natursandsteinen, Kies oder Platten beschwert. Zur Befestigung kann, bei Bedarf, ein spezieller Bachlaufschaum verwendet werden. Nun wird es spannend. Ist dein Bachlauf dicht? Nach dem Anschluss der Pumpe an die Wasserleitung, kannst du das Wasser von dem Quellstein über den Bachlauf bis zum Teich oder Sammelbecken, laufen lassen. Kontrolliere ob irgendwo undichte Stellen sind und Wasser austritt.
Alles dicht?
Nun kannst du deine Dekoration aus Pflanzen oder anderen Elementen in und am Bachlauf verteilen.
Tipp!
Am natürlichsten wirkt dein Bachlauf, wenn du naturnahe Pflanzen verwendest, welche in der Umgebung wachsen. Je „dünner“ Wasservorhänge sind umso weniger kostenintensiv ist dein Bachlauf. Denn je dicker der Wasservorhang sein soll, umso stärker muss deine Pumpe sein und arbeiten.
Wichtig!
Achte darauf keine Steine zu verwenden die sehr spitz sind oder Mineralien absondern. Diese können die Wasserwerte ungünstig beeinflussen. Am besten sind Natursandsteine, welche schon eine Zeitlang im Wasser gelegen sind. Bei diesen sind die meisten Mineralien schon ausgewaschen.
Bachlauf mit Bachlaufschalen
Nachdem du dir deine Bachlaufschalen ausgesucht hast, solltest du deinen Bachlauf einmal Probe legen. Passende Formatierung gefunden? Dann kannst du die Verbindungsstellen der Baulaufschalen mittels Verkieselungsmittel abdichten. Somit verhinderst du, dass das Wasser beim Fließen zum Teil versickert.
In der ersten Bachlaufschale wird dein Wasserschlauch angeschlossen. Über diesen strömt das Wasser hinunter bis zum Teich oder dem Sammelbecken in der deine Pumpe sitzt. Über den an der Pumpe angeschlossenen Schlauch wird das Wasser wieder zum Quellstein transportiert. Kontrolliere bei einem Probelauf, ob du alles richtig abgedichtet hast.
Alles dicht?
Super dann kannst du je nach Geschmack noch Pflanzen oder Dekorationselementen ergänzen.
Benötigte Wassermenge
Faustformel:
Bachlaufbreite [in cm] x 1,5 [Liter/min] = Anzahl Liter/min
Beispiel: 25 cm x 1,5 Liter/min = 37,5 Liter
Fertig?!
Nun heißt es genießen! Genieße das leise Plätschern deines eigenen Bachlaufs. Beobachte, wie das Wasser in der Sonne glitzernd von oben nach unten fließt. Und lass dich von der sich entwickelnden Bepflanzung überraschen.
Folgende Produkte findest du in unserem Shop:
Teichvlies
Teichfolie
Steinfolie
Teichufer- & Bachlauffolie
Teichfolienkleber
Bachlaufpumpe
Bachlaufschalen